ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Was Gott aus Heimweh machen kann

14. Mai 2018

Die Lebensbedingungen in diesem sowohl politisch als auch geistlich verschlossenen Land Asiens sind für Ausländer alles andere als einfach. Besonders schwierig ist dieser Umstand für Familien. Isoliert und kontrolliert zu sein, fordert alle und besonders die Kinder sehr heraus. Gott ist auch auf diesem Gebiet Herr der Lage. Er nimmt sich der Nöte von Kindern an. Folgende Begebenheit zeugt davon:

Schon seit längerer Zeit leben wir wieder im Ausland. Dennoch hat unsere Tochter immer wieder mal Heimweh. Sie vermisst ihre liebsten Freundinnen sehr. Hier ist niemand zum Spielen. Einmal mehr – unsere Tochter hatte gerade wieder eine Krise – beteten wir zusammen. Beim Beten sah ich, wie sich eine schön geschnitzte, schwere Holztür weit auftat. Es schien als würde Gott zu mir sagen: «Ich will euch eine Tür aufstossen!»

Am nächsten Tag passierte etwas Ungewöhnliches. Mädchen kamen zum Spielen vorbei. Bisher ist das noch nie vorgekommen. Eines der Kinder, Marlen, kannte unsere Tochter vom Turnunterricht. Um herauszufinden wo sie wohnt, begleiteten wir dieses Mädchen am Abend nach Hause. Dann, wenige Tage später, durfte unsere Tochter zu ihr. Als ich am Abend dort vorbei ging, um sie abzuholen, wurde ich von Marlens Mutter zum Tee eingeladen.

Es war eine herzliche Begegnung in einer zusammengeschusterten, dunklen Blockwohnung. Wir sassen noch keine fünf Minuten zusammen, als die älteste Tochter der Familie fragte, ob wir auch Ostern feiern würden. Ich erklärte ihnen, warum Ostern für uns wichtig ist. Darauf bekannten Mutter und Schwester frei heraus, dass auch sie an Jesus glauben. Beide waren bereits getauft. Sie erzählten mir ihre bewegende Lebensgeschichte als Nachfolger Jesu. Zehn Jahre schon folgt diese Familie Jesus nach, musste Verfolgung erleben und gehört zu den wenigen an Jesus gläubigen Familien im ganzen Land. Die Angst vor Verfolgung ist auch heute noch ihr ständiger Begleiter. Lange Zeit verzichteten sie aus Sicherheitsgründen auf die Bibel. Inzwischen besitzen sie eine und wollen sehr gerne mit uns zusammen darin lesen.

Gott hat unserer Tochter nicht nur ein Mädchen zum Spielen geschenkt, sondern eine echte Freundin, ja eine ganze Familie. Und obendrauf eine, die Jesus trotz allen Schwierigkeiten treu nachfolgt.

Zentralasien

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