ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Turkmenistan – Isoliert und immer noch unerreicht

30. April 2018

Turkmenistan ist den meisten Menschen in Europa wohl unbekannt. Das Land ist etwa gleich groß wie Spanien, wird aber lediglich von gut fünf Millionen Menschen bewohnt. Turkmenistan liegt in Zentralasien, am südlichen Rand der ehemaligen Sowjetunion, mit einer langen Grenze zum Iran und zu Afghanistan.

Wüsten machen etwa 80 Prozent der Fläche Turkmenistans aus. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich entlang der wenigen Flüsse an den Landesgrenzen im Norden und Süden und in einigen Oasen. Die Hauptstadt Aschgabat verwandelte sich in den letzten Jahren in eine kleine Version von Dubai. Viele Stadtviertel wurden dem Erdboden gleichgemacht und die Bewohner vertrieben. An ihrer Stelle sind breite Straßen, moderne Wohnblocks und großzügige Parks mit vielen Springbrunnen entstanden. Die neuen Gebäude werden mit weißem Marmor verkleidet und in der Nacht mit Scheinwerfern beleuchtet. Aschgabat präsentiert sich nun wie eine unwirkliche Märchenstadt mitten in der Wüste. Leider profitieren nur wenige im Land von den reichen Bodenschätzen und den Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt ärmlich und kämpft ums Überleben.

Viele spirituelle Einflüsse

Arabische Händler brachten den Islam im 10. Jahrhundert nach Zentralasien. Noch vor 150 Jahren waren die Turkmenen als ein kriegerisches Nomadenvolk der Wüste gefürchtet. Sie verübten Überfälle auf Warentransporte und waren im Sklavenhandel tätig. Offiziell sind die meisten Turkmenen Muslime, wobei durch den Einfluss der Sowjetzeit viele als Atheisten bezeichnet werden können. Animistische Praktiken und Riten konnten sich durch alle Veränderungen hindurch ebenfalls halten. Bei Problemen suchen die Turkmenen schon mal Hilfe bei einem Heiligenschrein, bei Schamanen oder in der Zauberei.

Diktatur und Isolation

Die isolierte geografische Lage und ihre Vergangenheit als eher unabhängige Nomaden wirken sich auch heute noch aus. Nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Jahr 1991 erklärte sich das Land zum neutralen Staat und eine lange Phase der Isolation und Abschottung begann. Der Präsident förderte einen grotesken Personenkult und regierte das Land mit harter Hand. Überall im Land wurden goldene Statuen des Machthabers errichtet und alle Medien gleichgeschaltet. Die zum Teil kuriosen Gesetze führten dazu, dass Turkmenistan mancherorts als „Absurdistan“ belächelt wurde. Im Dezember 2007 verstarb der erste Präsident unter dubiosen Umständen. Seither regiert dessen Nachfolger, Gurbanguly Berymuhammedov, wie sein Vorgänger mit eiserner Faust. Die Überwachung der Bürger, Freiheitsbeschränkung, Zerschlagung jeglicher Kritik oder Opposition und vieles mehr machen das Land zu einem der abgeschottetsten und repressivsten Regimes der Welt. Turkmenistan rangiert in globalen Vergleichslisten in den Bereichen Korruption, Religions- und Pressefreiheit, oder bei der Verfolgung der Christen ganz am unteren Ende.

Gemeindebau unter schwierigen Umständen

Diese allgegenwärtige Repression macht das Leben für Jesusnachfolger schwierig. Die Bibel ist illegal und wird nicht geduldet. Immer wieder werden Gläubige schikaniert und ihre Häuser nach Literatur durchsucht. Sie dürfen sich nicht frei zu Gottesdiensten oder Hauskreisen treffen, es sei denn, der Anlass findet in den Räumen einer der wenigen registrierten Kirchen statt. Zum Teil verlieren sie ihre Arbeitsstelle, wenn sie sich zu Jesus bekennen.

Wie können wir Turkmenen die Frohe Botschaft bringen? Wie soll und kann Gemeindebau unter solchen Umständen erfolgen? Die wenigen interkulturellen Arbeiter im Land sind herausgefordert, kreativ nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie Menschen mit Jesus bekanntmachen und die Gläubigen in der Jüngerschaft anleiten können. Jesus liebt diese fünf Millionen Turkmenen. Einige sind bereits zum Glauben gekommen, aber ihre Zahl ist noch klein.

Was können Frontiers und du zusammen für dieses Volk tun? Was braucht das Land, damit Hoffnung Einzug hält? Wir trauen Gott zu, dass Er Grosses tut und unter den Muslimen in Turkmenistan Seine Gemeinde baut, die niemand aufhalten kann (Mat. 16,18).

•    Betet um ein neues Ausgießen des Geistes, damit die Herzen der Menschen berührt werden.
•    Steht ein für die Gläubigen, dass sie trotz Repression Jesus nachfolgen und Wege finden, andere Muslime dazu einzuladen.
•    Betet ebenso für die interkulturellen Arbeiter und ihren Auftrag, damit sie diesen kreativ wahrnehmen und im Untergrund eine solide Basis für eine Gemeindebau-Bewegung legen.

Zentralasien

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