ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Ein Festessen bei Sonnenuntergang

24. April 2023

Im Laufe unserer Jahre im Nahen Osten wurde unsere Familie während des Ramadans in unzähligen Häusern willkommen geheissen. Wir wurden von syrischen Flüchtlingen, unseren Nachbarn von nebenan und sogar von einer grossen Familie in einer Nachbarstadt zum Iftar eingeladen – dem Essen, das das Ende des Fastentages markiert. Diese Besuche können manchmal bis nach Mitternacht dauern. Glücklicherweise gewöhnen sich unsere Kinder in der Regel gut an diese langen Nächte.

Der Ramadan ist nicht nur zum Fasten da. Mehr als zu jeder anderen Zeit des Jahres verbringen die Muslime diesen Monat damit, über ihre Beziehung zu Gott nachzudenken. Wenn wir das Fasten mit unseren Freunden brechen, erwarten wir oft tiefere Gespräche und mehr Gelegenheiten, von Jesus Christus zu erzählen.
Eine besondere Einladung zum Iftar gab uns jedoch weit mehr, als wir erwartet hatten.

Begegnung im Baumarkt

Vor Beginn des Ramadan betraten mein Teamkollege Kevin und ich einen Baumarkt und wurden von Lamin, dem Filialleiter, begrüsst. Er ist der jüngste von mehreren Brüdern und der Sohn eines bekannten Islamlehrers in der Stadt.

Wie so oft in dieser Gegend drehte sich unser Gespräch um Religion. Kevin und ich erzählten einige Geschichten über Jesus. Als er hörte, dass diese aus dem Wort Gottes stammten, bat Lamin uns, ihm mehr zu erzählen. Nachdem wir weiter über Christus gesprochen hatten, sprachen wir ein Segensgebet für seine Familie und fragten ihn, ob er ein anderes Mal mehr aus der Bibel erfahren wolle. Er bejahte dies und bestand darauf, dass wir ihn bald wieder besuchen kommen.

Bibellesen und beten

In den darauf folgenden Wochen kamen Kevin und ich noch mehrere Male, um mit Lamin die Bibel zu studieren. Bei jedem Besuch zeigte er ein tieferes Verlangen, Gottes Wort zu verstehen.

Er erzählte uns auch von einigen seiner Probleme. Er erzählte uns, wie er und seine Frau seit Jahren versucht hatten, schwanger zu werden. Sie wurde schwanger, verlor ihr Kind aber einen Monat vor dem Geburtstermin. Sowohl Lamin als auch seine Frau trauerten noch immer über die Fehlgeburt.

Direkt in seinem Laden beugten Kevin und ich unsere Köpfe und beteten für ihn. In diesem Moment begegnete Gott Lamin auf kraftvolle Weise und erfüllte ihn mit einem Frieden und Trost, wie er ihn noch nie erlebt hatte.

Einladung zum Fastenbrechen

Als kurz darauf der Ramadan begann, rief mich Lamin an. «Würden Sie und Kevin mit mir einen ganzen Tag lang fasten?», fragte er. «Dann kommt doch bitte zum Fastenbrechen mit mir.»

Begeistert von seiner Einladung, sagten wir zu. Kurz vor Sonnenuntergang kamen Kevin und ich bei ihm zu Hause an. Während wir ein Festmahl mit Hühner- und Lammspiessen assen, diskutierten wir über Lukas 5, eine Passage, in der Jesus den Zöllner Levi auffordert, ihm zu folgen.

Ein wahres Fest

Am Ende des Essens verkündete Lamin: «Ich bin auch bereit, Jesus Christus zu folgen».

Voller Freude sprachen wir drei darüber, wie es für ihn aussehen könnte, als Jünger zu leben. Dann ermutigten wir ihn, dem Herrn zu sagen, was er zu tun gedenkt.

«Ich will Dir nachfolgen, Herr Jesus», erklärte Lamin, während wir gemeinsam beteten. «Du bist mein Retter, und ich werde meiner Familie und meiner Nachbarschaft erzählen, was du für mich getan hast.»

Naher Osten
 

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