ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Der Xerophile

18. September 2017

Definition:  Eine Person, die trockenes Klima und dürres Land mag

Der Begriff Xerophil bezeichet normalerweise Kakteen oder Wüstenbüsche. Aber ich denke, es beschreibt sehr treffend uns – meine Teamkollegen und mich.

Wir befinden uns in der heissen Jahreszeit. Und es ist HEISS. Es ist die Zeit, in der wir vier Mal am Tag duschen, während der ganzen Nacht schwitzen, jeden Quadratzentimeter Schatten ausnutzen, heisse Luft einatmen und unsere Fusssohlen auf dem Staub am Boden verbrennen. Willkommen in unserem Zuhause!

Diese riesengrosse Sauna, gefüllt mit Staub und Sand ist der Lebensraum des Xerophilen. Wir sind sonderbare Lebewesen, armselig ausgerüstet für die Bedingungen der Sahara mit unserer blassen Haut, dem hellen Haar und der Anfälligkeit für Sonnenstiche. Trotz einer natürlichen Tendenz zu nasserem und kühlerem Klima haben wir die entwicklungsbedingte Lebensform über den Haufen geworfen und sind in dieses weit entfernte Wüstenland gezogen. Wir haben uns trotz allem dafür entschieden, in dieser fremden Umgebung zu existieren und zu bleiben.

Dieses sonderbare Verhalten – die Bereitschaft, Bedingungen zu ertragen, die das Überleben bedrohen – kann nur erklärt werden, wenn wir über menschliche Wünsche hinausblicken. Die Existenz des Xerophilen ist vom Wunsch geprägt, für eine grössere Bestimmung zu leben. Dies ist das Herz eines jeden Nachfolger Jesu: Ein Verständnis, dass gewisse Dinge wertvoller sind als das Überleben.

Deshalb sind wir, ein ganzes Team von Xerophilen, hier. Obwohl wir sagen, dass wir es lieben, hier zu leben, machen wir diese Aussage eher aufgrund von glaubens-getriebener Ausdauer als aus persönlicher Vorliebe, mehr aus Beharrlichkeit als wegen unserer Neigung. Unsere Vorlieben sind weniger wichtig als unsere Prinzipien.

Aber unsere Überzeugung, Jesus nachzufolgen – wohin auch immer er möchte – ist sicherer als jeder Pfad den unser materieller Kompass uns führen könnte. Gott hat uns an diesen Ort gerufen und hat uns Herzen voll Mitgefühl und Liebe für die um uns herum gegeben.

Was hat dieses Nachdenken über Hitze und Lebensraum angeregt? Nun, wenn das Thermometer auf die ungemütliche Höhe von 48 Grad klettert, hat es eine Art, den Verstand dafür zu schärfen uns darauf zu besinnen warum in aller Welt wir tun, was wir tun.

Hitze ist nur ein Beispiel aus den vielen kleinen Herausforderungen, die das Leben hier mit sich bringt: Fremdartigkeit gepaart mit Eintönigkeit, Einsamkeit gemischt mit einem Fehlen von Privatsphäre, Abenteuer abgeschwächt von Bürokratie und Idealismus getrübt von Mittelmässigkeit. Es sind auch Korruption, Frustration, Durchfall, Zerbrochenheit, Dunkelheit, Unsicherheit, Einfachheit, Widerstand, Langeweile, die Trennung von der Familie die uns dazu bringen, im Gebet auf die Knie zu gehen und Gott um Hilfe zu bitten.

Betet für uns, damit wir weiche Herzen, einen demütigen Geist und eine Jesus-Haltung bewahren und dass wir zu jeder Zeit freudig bezeugen: «Christus in mir, die Hoffnung der Herrlichkeit!»

Nordafrika

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