ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Von Gottes Plan überrascht

05. Februar 2018

Schon lange faszinieren mich Geschichten von Menschen, die Gott im Ausland dienen. Zum Teil wussten sie bereits in ihrer Kindheit, wo sie einmal landen werden. Meine Geschichte ist anders. Ich hatte Pläne – und Gott überraschte mich mit einem bis dahin völlig undenkbaren Weg.

Durch einen Kurzaufenthalt in einem Vorstadtviertel in Frankreich bekam ich ein Anliegen für nordafrikanische Menschen. Sie blieben auch lange nach meiner Rückkehr in die Schweiz noch in meinem Herzen. Deshalb begann ich mich zunehmend mit einem Langzeiteinsatz in Frankreich auseinander zu setzen. Ich wollte wieder unter jenen französischen Muslimen arbeiten, die mir so lieb geworden waren. Durch Gespräche mit Verantwortlichen wurde aber klar, dass der beste Platz zur Vorbereitung dafür in Nordafrika selbst sein würde, um dort die Ursprungskultur und -sprache der Migranten zu lernen. Daher reiste ich für ein zweijähriges Sprach- und Kulturstudium nach Nordafrika.

Der Mensch denkt…

Mein Plan lautete: zwei Jahre Ausbildung für meinen Einsatz in Frankreich. Doch bekanntlich lenkt Gott die Schritte. Ich wollte ihm in Frankreich dienen, aber jetzt wurde ich mit einer ganz anderen Wirklichkeit konfrontiert. Ich spürte, wie Gott mich hinterfragte. Bist du es, die plant oder darf ich es sein? Weshalb fragte er mich so etwas? Schliesslich war ich doch bereit, Ihm zu dienen – jedenfalls in Frankreich. Zuerst verdrängte ich diese Frage, aber sie tauchte immer wieder auf. Ich stellte fest, dass ich tatsächlich Mühe hatte, ihm meine Zukunft vorbehaltlos zu übergeben. Das hielt hartnäckig an, bis ich während einer Anbetungszeit vor ihm kapitulierte.

…Gott lenkt

Zu meiner Überraschung begann Gott nun, meinen Horizont zu erweitern. Ich erkannte und spürte verstärkt die Not ganzer Regionen, in denen es kein oder nur ein kaum wahrnehmbares christliches Zeugnis gab. Es beschäftigte mich, wie wenige Christen sich für diese riesige Menge von Menschen überhaupt interessierten. Mit der Zeit hatte ich immer weniger inneren Frieden, mich künftig in Frankreich niederzulassen.

Über Weihnachten besuchte ich eine Freundin, mit der ich in Westafrika auf der Sprachschule war. Zusammen unternahmen wir Ausflüge, um dann im „Nirgendwo“ Tee zu trinken. Auf einem dieser Trips entdeckte ich nahe der Wüste auf kargem, ausgetrocknetem Boden prachtvoll blühende Gänseblümchen. Zu meiner völligen Verblüffung deckte sich dieses Bild genau mit dem, das ich bereits sieben Jahre zuvor hatte, als ich für meinen zukünftigen Weg zu beten begann. Damals wurde mir wichtig, mich als Jesusnachfolgerin dorthin zu begeben, wo ich als „Blume Gottes“ eine geistlich karge Gegend verändern kann. Ich hatte keine Ahnung, wo das sein sollte. Jetzt verstand ich. Das ist mein Platz. Da werde ich hingehen. Nie hätte ich gedacht, dass Gott mich an den Rand der Wüste zu einem Nomadenvolk führen würde.

Nordafrika

 

Anmelden