ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Tschad/Sudan – Ballungsgebiet unerreichter Volksgruppen

26. November 2018

Das Gebiet Tschad/Sudan ist Teil des Sahels, welcher manchmal auch als „Gürtel des Elends“ in Afrika bezeichnet wird. Hier befinden sich 80 % der zwanzig ärmsten Länder der Welt. Hier sind Lebenserwartung am tiefsten und Kindersterblichkeit am höchsten. In dieser trockenen, dürren Region ist der Überlebenskampf eine tägliche Realität. Ebenso herrscht ein raues geistliches Klima: Hier leben Dutzende vom Evangelium vollständig unberührte Völker (51 mit über Zehntausend Menschen im Sudan; 26 mit über Zehntausend Menschen im Tschad). Darum muss diese Region bei unserem Einsatz dafür, alle muslimischen Völker mit dem Evangelium zu erreichen, einer unserer Schwerpunkte sein.

Einige dieser Volksgruppen sind eine besondere Herausforderung: Einerseits sind 24 von ihnen nomadisch (14 im Sudan, 10 im Tschad); Nomaden kann man durch traditionelle Ansätze kaum erreichen. Andererseits sind viele der Darfur-Völker des Westsudans durch die Jahre des Kriegs zu Flüchtlingen geworden und leben heute weit verstreut, in einer schwer erfassbaren Situation.

Ähnlich und doch unterschiedlich

Viele Völker des Tschad/Sudan-Clusters sind sich in vielen Dingen ähnlich: Sie haben dieselben Lebensbedingungen, dieselbe Kultur, oftmals sogar die gleiche Stammessprache oder zumindest dieselbe Handelssprache (arabisch). Nur durch die willkürliche Festlegung der Grenzen während der Kolonialzeit wurden manche von ihnen voneinander getrennt.
 
Zwischen den beiden Ländern Tschad und Sudan bestehen jedoch auch ganz wesentliche und für unsere Arbeit sehr bedeutsame Unterschiede. Obwohl vorwiegend islamisch (55 %), ist der Tschad ein offenes, säkular regiertes Land: Hier wird Religionsfreiheit gelebt, hier können sogar Missionars-Visa beantragt werden und das Evangelium kann in relativer Freiheit verkündet werden. Zudem existiert vor allem im südlichen Teil des Landes eine starke evangelische Gemeinde, deren Mitglieder aber zum Teil auch inmitten der muslimischen Völker des Nordens und des Ostens leben und arbeiten. Vermehrt haben diese Gemeinden ein Anliegen, ihre muslimischen Nachbarn zu erreichen und sind darum offen für Partnerschaften.

Ganz anders im Sudan, wo ein sehr restriktives Regime mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass religiöse Mitarbeiter ins Land einreisen. Die wenigen einheimischen Gläubigen und Leiter werden aufs brutalste verfolgt, misshandelt und manchmal sogar umgebracht. Eine Gemeinde, welche in der Nähe der zu erreichenden muslimischen Volkgruppen lebt und mit der man in Partnerschaft arbeiten könnte, gibt es leider nicht.

Analphabetismus, fehlende Schulen, Wassermangel

Die Möglichkeiten, sich für muslimische Völker aus dem Tschad/Sudan-Cluster einzusetzen, scheinen grenzenlos und laden zur konkreten Mitarbeit geradezu ein! Im Tschad, dem zurzeit fünftärmsten Land der Welt, funktioniert das Schulsystem vor allem in ländlichen Gebieten so gut wie gar nicht. Viele auch stark muslimische Dörfer heißen darum eine evangelische Privatschule, in der auch die Bibel unterrichtet wird, in ihrer Mitte herzlich willkommen. Es gibt  bereits einige Dutzend solcher Schulen.

Weitere könnten jederzeit eröffnet werden, wenn genügend Mitarbeitende vorhanden wären. In den größeren Städten haben viele Jugendliche erkannt, dass sich ihre Chancen auf einen Job deutlich erhöhen, wenn sie grundlegende Kenntnisse in Englisch und im IT-Bereich haben. In jeder größeren Stadt findet sich darum eine weit offene Tür zur Eröffnung von Bildungszentren.

Wassermangel und eine unterentwickelte Infrastruktur sind die größten Herausforderungen für die ländliche Bevölkerung. Fachkräfte finden weit offene Türen, um diesen Menschen in Bewässerungs- und Landwirtschaftprojekten, in der Alphabetisierung oder im Hygiene- und Gesundheitsbereich zu dienen.

Vom Islam enttäuscht

Auf der Suche nach Sicherheit und Frieden haben Hunderttausende Muslime den Darfur verlassen und sich im Osten des Tschad (0,5 bis 1,5 Millionen Flüchtlinge) und im Südsudan angesiedelt. Dort leben sie, viele mit schwerem Kriegstrauma, in großer Armut und mit einer sehr ungewissen Zukunft. Enttäuscht, ausgebeutet und vertrieben von anderen Muslimen sind viele von ihnen offen für das Evangelium.

Eines unserer Teams leistet Nothilfe und Aufbauarbeit in Flüchtlingslagern im Tschad, ein anderes Team ist zurzeit im Aufbau, um Christen im Südsudan darin zu schulen, den Flüchtlingen aus dem Sudan das Evangelium zu verkünden. All unsere Teams brauchen dringend mehr Mitarbeitende. In beiden Situationen sind Visa erhältlich, und der Zugang zu diesen Völkern ist relativ leicht möglich.

Die Möglichkeiten sind riesig – die Mitarbeitenden fehlen! Eine Gelegenheit für dich?

Ostafrika

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