ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Sich selbst getauft

01. Februar 2017

Mahmud wünschte getauft zu werden. Dies, nachdem sich einige Mitarbeiter über mehrere Monate mit ihm getroffen und viele Stunden über Gott und die Welt geredet und oft auch in der Bibel gelesen hatten. Wie aber kann dies in Arabien geschehen? 

Das Ringen um die hier anzuwendende Taufpraxis war nicht einfach. Grundsätzlich waren alle Anwesenden für eine Taufe durch Untertauchen, auch weil sie gemeinsam Geschichten gelesen hatten wie etwa diejenige über Philippus und den äthiopischen Minister. Aber es nagte auch die Frage der Sicherheit. Taufe am Strand oder zumindest im Swimming Pool eines Compounds? Nach reiflicher Überlegung entschied man sich dann schweren Herzens für eine stellvertretende symbolische Taufhandlung. Dem Täufling soll nach kirchlich traditioneller Art ein wenig Wasser auf die Stirn geträufelt werden. Man wollte sich dazu am Freitag in einem an diesem Tag geschlossenen Geschäft treffen.

Am vereinbarten Tag verblüffte Mahmud mit einer unerwarteten Story: «Ich bin schon getauft! Ich war heute Morgen im Meer und bin ganz untergetaucht, wie es in der Bibel beschrieben ist!» Auf die Frage wer ihn denn getauft hätte antwortete er: «Ich selber, heute Morgen im Meer.» Trotzdem kam es dann noch zur vereinbarten Träufeltaufe. Es war so etwas wie ein Bestätigungsgottesdienst – eine Bestätigung dessen, was Mahmud im Meer bereits erlebte.

Drei  Tage später trafen die Mitarbeiter Mahmud wieder. Da sagte er: «Ich habe alle Kleider weggeworfen und neue Kleider gekauft.» Wiederum Fragezeichen: «Ja, weshalb denn?» «Ich hatte das Gefühl, dass ich nach der Taufe neue Kleider brauche, weil ein neues Leben angefangen hat», so seine Antwort.

Es ist wirklich überraschend, wie Gott in Menschen aus anderen Kulturen wirkt und sie in die geistliche Wahrheit führt. Es ist sogar so, dass sie dabei vieles oft klarer sehen, verstehen – und da und dort gar umsetzen können – als wir mit unserem theologischen «Fachwissen».

Naher Osten

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