ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Im Zorn vergesse ich Gott

19. Februar 2018

Rahima, eine fromme Muslima, hat uns ohne Vorbehalt in ihr Leben aufgenommen. Während andere lokale Mütter uns gegenüber vorsichtig waren, hat Rahima ihre Kinder seit dem ersten Tag bei uns spielen lassen.

Als unsere neuen Teamkollegen Jessica und Sarah ankamen, wollten sie mit einer einheimischen Familie leben. Wir haben sofort Rahima und ihren Mann Naim vorgeschlagen. Naim ist oft nicht zu Hause. Er nimmt Arbeiten in Grossstädten an, wo die Wirtschaft stärker ist und er mehr Geld verdienen kann. Wie viele Frauen in unserer Nachbarschaft erzieht Rahima ihre Kinder somit als alleinerziehende Mutter.

Nächtliche Schläge

Jessica und Sarah lebten seit zwei Monaten auf Rahimas Anwesen, als sie eines Nachts ihren kleinen Sohn schlug. Die Schläge, die sie dem Jungen zufügte, waren so hart, dass unsere Teamkollegen sich Sorgen machten, dass Rahima ihm etwas Schlimmes antun würde.
Sie riefen mich an, um zu kommen und gemeinsam zu intervenieren. Ich brachte Rahima dazu, aufzuhören ihren Sohn zu schlagen, und schließlich setzten wir uns hin und sprachen miteinander.

Erneuter Wutausbruch

Aber ein paar Nächte später riefen mich Jessica und Sarah erneut an. Dieses Mal schlug Rahima ihren Sohn so schrecklich, dass die Nachbarn an die Tür klopften, um zu versuchen zu intervenieren. Der Junge war übersäht mit Kratzern, Striemen und Prellungen im Gesicht und am ganzen Körper.
Was hat sie nur veranlasst, diese aufgestaute Wut so stark an ihrem eigenen Sohn auszulassen?

Die bittere Wurzel

Sarah begann mit Rahima zu sprechen: «Ich glaube, Gott hat mir gesagt, dass dein Herz gebrochen ist. Du schlägst deinen Sohn, weil du eigentlich wütend auf seinen Vater bist, weil dieser dich geschlagen hat. Ist das richtig?»
Die Worte fielen auf die verhärtete Hülle, die Rahimas Herz umgab, und brachten sie zum Bröckeln. Tränen strömten über ihr Gesicht, als ihr Körper zusammenbrach. «Alles, was du sagst, ist wahr», antwortete Rahima. «Gott hat dir das offenbart.»
Sorgfältig und vorsichtig enthüllten wir die Wunden und Narben, die Rahima erlebt hatte. Sie waren nicht nur von ihrem Ehemann. Sie waren auch von ihrer Mutter gekommen. Rahima vertraute uns ihre Misshandlung in der Kindheit an und erzählte uns, dass ein Teil ihres Herzens innerlich gestorben sei. Die Narben auf ihrem Körper entsprachen den Wunden in ihrer Seele.

Heilung durch Christus

«Jesus Christus kennt den Schmerz deines Missbrauchs und kann dein Herz heilen», sagte ich sanft. «Gott selbst wird dir helfen.» «Aber in der Stunde meines Zorns vergesse ich Gott», gestand Rahima. «Was soll ich nur machen?»
«Du kannst nicht aus dir allein gut sein. Du kannst auch nicht selbst geduldig sein», sagten wir zu ihr. Rahima stimmte zu. «Jeder von uns braucht Gottes Hilfe», fügte ich hinzu. Wir erklärten, dass Rahima dank des Todes und der Auferstehung Jesu Christi Frieden mit Gott haben könne. Und mit Gott gibt es Hoffnung auf Frieden in ihrem Leben und mit anderen.

«Wenn du zu Jesus gehörst, heilt er dich und beginnt Güte, Frieden und Geduld in dir wachsen zu lassen», sagten wir und schilderten ihr die Früchte des Geistes (Galater 5:22). «Möchtest du diesen wunderbaren Frieden von Jesus?», habe ich Rahima gefragt. Sie antwortete mit einem Lächeln: «Ich möchte eine Beziehung mit Gott haben.» Doch dann hielt sie inne und sagte: «Aber ich habe schon eine Religion, das weißt du.»
Jesus bringt keine neue Religion

Wir lachten zusammen und ich sagte: «Nein, hier geht es nicht um Religion. Gott möchte, dass du Jesus Christus annimmst, und er möchte dein Herz heilen. Es ist ein kostenloses Geschenk.»

Wir beten, dass Jesus weiterhin Rahimas Herz heilt und sie mit seinem Frieden erfüllt. Bete mit uns, dass Jesus ihr auf bemerkenswerte Weise begegnet. Möge sie seine Liebe, Vergebung und seinen Frieden zutiefst erkennen, nach dem sich ihr Herz so sehnt. Bete auch für andere Haushalte, dass auch dort Jesus einziehen und wütende Männer und Frauen in friedliche, fröhliche und liebende Eltern verwandeln kann.

Südasien

 

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