ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Ein Haus des Lichts

23. Dezember 2019

Als junger Mann lernte Jahiz den gesamten Koran auswendig, um sich darauf vorzubereiten, Imam zu werden. Aber je tiefer er sich mit dem Studium des Islam beschäftigte, desto mehr stellte er die Wahrheit des Korans in Frage. Dieser brachte einfach nicht die Veränderung, welche Jahiz von einem heiligen Buch erwartet hatte. Er begann anderswo nach der Wahrheit zu suchen – angefangen bei der Bibel.

Als er das Alte Testament las, war sich Jahiz sicher, dass er die Wahrheit entdeckt hatte. Dann, in den Evangelien, fühlte er sich zu Christus hingezogen. Er fing an, von Jesus, der weiss gekleidet war, zu träumen. Jedes Mal wachte er auf und fühlte sich von der Heiligkeit Gottes überwältigt.

Viele Jahre später trat Jahiz' ältester Sohn in die Armee ein. Als ein Terrorist dessen Einheit angriff, wurde der junge Soldat getötet. Trauer und Wut über den Verlust des Sohnes verzehrten Jahiz und seine Frau.

Wer ist Jesus wirklich?

Wieder vergingen Jahre, bis Jahiz und ich uns schliesslich begegneten. Er war noch immer auf seiner Entdeckungsreise. «Also, was glaubst du, wer Jesus ist?», fragte ich meinen neuen Freund, nachdem er mir von seiner ständigen Suche nach der Wahrheit erzählt hatte.

«Wenn das Neue Testament wahr ist, dann kann er kein normaler Mensch gewesen sein», antwortete er. «Wenn das, was über ihn geschrieben steht, richtig ist, dann muss Jesus göttlich oder Teil von Gott sein.»

Bislang hatte Jahiz die Bibel selbst gelesen. Er hatte nie die Gelegenheit gehabt, das Wort mit einem Nachfolger Jesu zu studieren. Also schlug ich vor, uns regelmässig zu treffen, damit er die Bibel verstehen und Christus kennenlernen konnte. «Das würde ich gerne», antwortete Jahiz.

Bitterkeit

Als wir das Wort in den folgenden Wochen studierten, begann Jahiz die Lehren Jesu zu verstehen und freudig anzuwenden. Gleichzeitig begann er, über seinen Sohn und die tiefen Wunden, die Heilung benötigten, zu berichten.

Ich sass ganz still, als mir Jahiz die Geschichte erzählte. «Ich kann mir keinen grösseren Schmerz vorstellen, als seinen Sohn zu verlieren», antwortete ich. «Gottes eigener Sohn wurde getötet», bezeugte ich ihm. «Aber indem Gott das zugelassen hat, hat er einen Weg für uns gefunden, seine Barmherzigkeit und Vergebung zu erfahren.»

«Aber der Mann, der den Angriff durchgeführt und meinen Sohn getötet hat – ich kann ihm auf keinen Fall vergeben», antwortete Jahiz.

Echte Vergebung

Als ich mich das nächste Mal mit Jahiz traf, bat ich meinen Freund Fadi, sich uns anzuschliessen. Fadi ist ein einheimischer Gläubiger, der sich danach sehnt, dass Muslime in seinem Land Jesus nachfolgen. Während er mit Fadi sprach, erzählte Jahiz offen von der Trauer und Wut, die er über den Tod seines Sohnes empfand. Dann erzählte Fadi, wie ein Onkel einst seinen Vater verraten hat. Sein Vater – ein Nachfolger Jesu – verzieh dem Onkel. Dieses Zeugnis verblüffte Jahiz.

«Jahiz, Gott fühlt den gleichen Schmerz wie du», sagte ich. «Sein Sohn starb auch einen gewaltsamen Tod. Aber er liebt und vergibt immer noch – und er will, dass wir das Gleiche tun. Die Vergebung der Person gegenüber, die deinen Sohn getötet hat, wird dich von der Bitterkeit in deinem Herzen befreien.»

Jahiz atmete tief ein. Er war noch immer wütend. «Aber mit Jesu Hilfe», erklärte er, «will ich versuchen, meinen Feinden zu vergeben. Die Kraft Gottes kann mein Herz heilen und meinen Zorn wegzunehmen.» Wir beteten gemeinsam und baten Gott, Jahiz von der Bitterkeit zu befreien und ihm die Fähigkeit zu geben, denen zu vergeben, die es nicht verdienten.

Die Veränderungskraft des Wortes

Dann, eines Tages, erklärte Jahiz Jesus zu seinem Herrn und Retter. Als ich diese gute Nachricht feierte, fragte ich ihn, was ihn letztendlich dazu gebracht hatte, an die Wahrheit des Evangeliums zu glauben. «Es gab kein einmaliges Ereignis. Es geschah im Laufe der Zeit, als wir das Wort zusammen lasen und ich entdeckte, dass die Anwendung in meinem Leben Heilung und dauerhaften Frieden brachte.»

Jahiz trauert immer noch um seinen Sohn. Aber er wurde von Wut und Bitterkeit befreit. Er weiss, dass Jesus ihn gerettet und erwählt hat, um Frucht für das Königreich Gottes zu bringen. Während Jahiz die heilsbringende Kraft Christi teilt, entdecken auch andere in seiner Familie den Erlöser. Aber Jahiz' grösste Hoffnung ist, dass auch seine Frau auf Jesus vertrauen wird.

«Ich möchte, dass mein Zuhause das Licht des Evangeliums ausstrahlt», sagt Jahiz. «Ich bete, dass meine Frau sich mir anschliesst, um die Liebe Christi für alle um uns herum sichtbar zu machen»

Südasien

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