ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Die Rohingya – in dieser Welt nicht erwünscht

08. Januar 2018

«Die am schnellsten wachsende humanitäre Krise der Welt» (UNHCR)
«600‘000 Rohingya flüchten von Myanmar nach Bangladesch – das sind durchschnittlich 14‘000 am Tag oder 10 Menschen pro Minute!»
Hinter diesen Schlagzeilen und Statistiken verbirgt sich nicht nur die grösste Tragödie in der an Krisen nicht armen Geschichte eines Volkes. Dahinter stecken auch unzählige entsetzliche Einzelschicksale:

•    Fatima machte sich mit ihrer Familie und einigen Nachbarn auf den Weg zur Grenze nach Bangladesch. Sie mussten mehrere Tage durch den Dschungel gehen, um der Armee und plündernden Buddhisten nicht über den Weg zu laufen. Nach zwei Tagen waren Fatima und ihre Mutter so erschöpft, dass sie sich entschlossen, wieder in ihr Dorf zurückzukehren. Nun ist ihre Angst vor dem anstrengenden Weg und vor dem Leben im Flüchtlingslager noch grösser. Aber sie haben ihre Sachen schon wieder gepackt und müssen wahrscheinlich bald aufbrechen. Vielleicht schaffen sie es diesmal…

•    Vor einigen Wochen hat die Armee das Dorf von Saiful abgebrannt. Zusammen mit Tausenden anderen wanderte auch er eine Woche lang in ständiger Angst durch den Dschungel in Richtung Grenze. Unterwegs mussten sie im Regen einen schlammigen Pfad an einer steilen Uferböschung entlang gehen. Wenige Meter vor Saiful rutschte sein bester Freund ab und stürzte in den reissenden Fluss. Er wurde von der Strömung mitgerissen und ertrank sofort. Saiful ist nun zwar im sicheren Flüchtlingslager, aber er ist auf lange Zeit traumatisiert.

•    Mahmud kam vor gut zehn Jahren zum Glauben, als Jesus in seinem Leben erstaunliche Wunder getan und Gebete erhört hatte. In den letzten Monaten wurde er vermehrt von Fundamentalisten bedroht. Seine Tochter wurde mit einem Moslem zwangsverheiratet. Er lebt nun in einem Flüchtlingslager in Bangladesch und versucht, Jesus auch unter diesen schwierigen Bedingungen treu nachzufolgen.

Die leidvolle Geschichte eines Volkes

Die aktuelle Flüchtlingskrise hat die Rohingya ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit katapultiert. Aber dies ist nur der letzte Höhepunkt einer Jahrzehnte langen Geschichte von Diskriminierung, Ausgrenzung und brutaler Verfolgung. Die Rohingya sind ein zu fast 100 Prozent muslimisches Volk von über zwei Millionen Menschen. Seit Jahrhunderten leben sie im Rakhine-Staat im Westen von Myanmar – die meiste Zeit friedlich zusammen mit ihren buddhistischen Nachbarn. Seit den 1970er Jahren haben verschiedene Militärregierungen eine systematische Politik der fortschreitenden Entrechtung betrieben. Dies wurde von der Mehrheit der buddhistischen Bevölkerung und der Mönche aktiv gefördert. Den Rohingya wurde die Staatsbürgerschaft entzogen. Sie wurden pauschal zu illegalen Einwanderern erklärt und so zur weltweit grössten staatenlosen Volksgruppe. Ihre Bewegungsfreiheit wurde immer mehr eingeschränkt, ebenso wie der Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Das führte über die Jahre zu einem stetigen Strom von Menschen, die in anderen Ländern Zuflucht suchten. Schon vor der jüngsten Flüchtlingswelle war über die Hälfte des Volkes in über 30 Länder der Welt verstreut. Heute sind nur noch wenige Hunderttausend im Land ihrer Väter zurück geblieben.

Von der Welt verachtet, von Gott geliebt

Die Rohingya werden oft als die „meistverfolgte Minderheit der Welt“ bezeichnet oder auch das „unerwünschteste und ungeliebteste Volk der Erde“ genannt. Was heisst das für die Gemeinde Jesu? Selbst viele Christen in Myanmar verachten die Rohingya und möchten nichts mit ihnen zu tun haben. Ein an Jesus gläubiger Rohingya sagte neulich: „Wenn Jesus wiederkommt, wird er sicher sagen, dass er die Rohingya ganz besonders liebt, weil sie von niemand sonst geliebt wurden! Und dann werden viele Christen in der Menge vor Jesu Thron mit Tränen Busse tun, weil sie uns so verachtet haben!“ Aus Gottes Wort wissen wir, dass Gott „Gerechtigkeit und Recht schafft allen, die Unrecht leiden“ (Ps 103, 6). Jesus, der selber Ungerechtigkeit und Verfolgung erlebt hat, sagte, er sei gekommen „um den Unterdrückten die Freiheit zu bringen“ (Lk 4, 18). „Was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist“ (1 Kor 1, 28).

In die Nachfolge berufen

Gott wirkt unter diesem verachteten Volk. Seit einigen Jahren kommen Rohingya zum Glauben an Jesus. Auch wenn sie auf dieser Welt ohne Staatsangehörigkeit leben müssen, so erleben Rohingya doch, dass sie „nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen“ sein und Himmelsbürger werden können (Eph 2,19). Inmitten dieser tragischen Flüchtlingskrise baut Gott sein Reich. Betest du mit, dass ausser Mahmud auch noch Fatima, Saiful und viele andere dieser geschundenen Menschen in Jesus Heil, Frieden und echte Freude finden?

Südostasien

 

Unterstütze die Rohingya im Gebet oder Finanziell: Projekt Rohingya

 

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