ICH GEHE DA HIN, WO DER NAME VON JESUS CHRISTUS NOCH UNBEKANNT IST.

Apostel Paulus in Römer 15, 20

Bibelstudium am Strassenrand

09. Juli 2018

Vor zwei Monaten sassen mein Teamkollege und ich mit unserem muslimischen Freund Shafiq im Wartezimmer. Der Arzt hatte Shafiq gesagt, dass sein infizierter Finger amputiert werden müsse. Aber wir wussten, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt. Wir beteten in Jesu Namen, und Gott heilte ihn auf wundersame Weise!

Kurz darauf bat mich Shafiq um eine Bibel. Er ist als Nachtwächter für unsere Strasse angestellt und wollte sie während seiner Schichten vor unserem Haus lesen. «Ich möchte mehr über eine persönliche Beziehung mit Gott erfahren», erklärte er.

Also brachte ich ihm eines Abends eine Bibel in seiner Sprache, während er und sein junger Neffe vor unserem Eingangstor sassen. Shafiq nahm sie und begann 1.Mose 1 laut vorzulesen. Es schien ihn nicht zu stören, dass die Leute unsere belebte Strasse rauf und runter gingen. Er beendete das erste Kapitel, dann übergab er das Buch seinem Neffen, der zwei weitere Kapitel las.

«Jetzt werden wir die Bedeutung besprechen», kündigte Shafiq an, nachdem sein Neffe fertig war. Eine halbe Stunde lang sprachen wir drei darüber, was die Kapitel uns über Gott lehren und wie wir, als Antwort auf den Text, anders leben können. Dann versah Shafiq 1.Mose 4 mit einem Lesezeichenund sagte: «Wir werden darüber nachdenken und das nächste Mal hier anfangen.»

Das Wort lesen und weitergeben

Seitdem beobachten wir, wie Shafiq in seinem Vertrauen auf Gottes Güte wächst. Er liest das Wort jede Nacht und hat nicht aufgehört, biblische Geschichten zu erzählen. Er lädt oft andere ein, mit ihm Gottes Wort zu lesen. Zwei unserer Nachbarn haben angefangen, es mit ihm zu studieren. Sie setzen sich Gebetsmützen auf den Kopf und sitzen vor unserem Haus, um die Bibel zu lesen und zu diskutieren.

Neulich fand ich abends den Ladenbesitzer von gegenüber in unserer Einfahrt sitzen und zuhören, wie Shafiq leidenschaftlich über Gottes väterliche Liebe berichtete. «Ein Vater gibt seinem Kind keinen Stein, wenn es um Brot bittet», erklärte er dem Ladenbesitzer. «Wir sind sündige Menschen, wie viel grösser ist Gottes Liebe zu uns!»

Shafiq hat sogar Tonaufnahmen von sich selbst gemacht, als er die Psalmen und Geschichten von Jesus las. «So kann ich es mir den ganzen Tag über anhören und auch andere zuhören lassen», erklärte er.

Sonntagabends treffen Shafiq und ich uns, um gemeinsam zu beten und uns gegenseitig zu ermutigen. Es ist eine Freude, miterleben zu dürfen, was Gott in meinem Freund begonnen hat.

«Gott hat durch Jesus Christus so viel für mich getan», teilte Shafiq kürzlich mit. Tränen rollten ihm über sein Gesicht: «Ich könnte nie ein Prozent von dem zurückzahlen, was er getan hat!»

Naher Osten

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